Brikettfabrik Louise
Die Brikettfabrik Louise befindet sich in Domsdorf, das seit 1998 als Ortsteil zur Stadt Uebigau-Wahrenbrück gehört. Sie wurde im Jahr 1882 für die Verarbeitung von Rohbraunkohle zu Briketts in Betrieb genommen und bis 1938 um mehrere Gebäude erweitert. Nach fast 110 Jahren wurde die Fabrik im Jahr 1992 geschlossen und als technisches Denkmal in die Denkmalliste von Brandenburg aufgenommen.
Den Antrag auf den Bau einer Brikettfabrik hatte die Finsterwalder Braunkohlengesellschaft im Jahr 1882 gestellt und bereits im September des gleichen Jahres konnte die Brikettproduktion beginnen. Bereits ein Jahr später wurden mehr als 150.000 Hektoliter Braunkohle zu Briketts gepresst und wie es auf der Website des Freundeskreises Technisches Denkmal Brikettfabrik Louise e. V. heißt, war die Fabrik an den Berliner Kaufmann Werminghoff übergegangen und wurde Teil der Bergwerksgesellschaft Eintracht.
Auch während des Zweiten Weltkriegs ging die Produktion von Briketts kontinuierlich weiter und selbst im Jahr 1945 sollen noch 584 Tonnen pro Tag gepresst worden sein. Nach dem Krieg agierte die Fabrik als Volkseigentum unter den Namen Braunkohlewerk Domsdorf und Braunkohlewerk Tröbitz. Im Jahr 1968 erfolgte die Angliederung an das Kombinat Braunkohleveredlung Lauchhammer.
Nach der Stilllegung im Jahr 1992 wurde die Brikettfabrik bereits nach kurzer Zeit unter Denkmalschutz gestellt und umfassend saniert. Seit 1997 steht das Technische Denkmal Brikettfabrik Louise unter der Zuständigkeit der Stadt Uebigau-Wahrenbrück und dessen Bürgermeister.
Die Gebäude und Anlagen der Brikettfabrik Louise können nur im Rahmen von Führungen besucht werden. Kohlen kaufen kann man hier nicht. Aktuelle Termine dafür wurden bisher auf der Internetseite des Vereins Technisches Denkmal Brikettfabrik Louise veröffentlicht, die leider derzeit inaktiv ist. Ob es noch Führungen gibt, sollte daher am bestem beim Tourismusverband des Landkreises Elbe-Elster erfragt werden.
Von den Bahnhöfen Doberlug-Kirchhain und Bad Liebenwerda ist die Brikettfabrik Louise mit dem Bus 560 erreichbar. Wer dem Auto kommt, muss aus der Mitte Berlins über die Autobahnen A113 und A13 sowie die Bundesstraße B87 rund zwei Stunden für etwas mehr als 140 Kilometer einplanen. Vom Dresdener Zentrum sind es rund 85 Kilometer über die A13 und von Leipzig circa 90 Kilometer über die B87.
Die Brikettfabrik ist Teil des Fürst-Pückler-Radwegs auf der 52 Kilometer langen Tagesetappe Bad Liebenwerda-Finsterwalde/Sallgast, die durch den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft bis zur Sängerstadt Finsterwalde und zur Museumsförderbrücke im Besucherbergwerk Abraumförderbrücke F60 führt.
Lesetipps
- Für Kinder ab 6 Jahre: Der Geschmack von Rost und Kohle: Brikettfabrik "Louise", Thomas J. Hauck, Steffi Bröckerbaum, Sylvia Graupner, Hrsg. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Hinstorff 2019 (Direktsuche bei Amazon*)
- Zum Besucherbergwerk F60: DuMont BILDATLAS Brandenburg, Oliver Gerhard (Autor), Johann Scheibner (Fotograf), Dumont Reiseverlag, 2021 (Direktsuche bei Amazon*)
- Fürst-Pückler-Weg: Eine Rundtour durch die Lausitz und den Spreewald (Bikeline Radtourenbücher), Esterbauer Verlag, 2009 (Direktsuche bei Amazon*)
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