Strausberg
Strausberg liegt östlich vor den Toren Berlins am Rande des Straussees im Landkreis Märkisch-Oderland. Die Stadt wurde bereits im 13. Jahrhundert gegründet. Davon zeugen heute noch Teile der ehemaligen Stadtbefestigung.
Weder der Vogel Strauß noch der Blumenstrauß standen Pate bei der Namensgebung der Stadt Strausberg. Stattdessen soll sie nach dem Straussee benannt worden sein, dessen Name vermutlich slawischen Ursprungs ist. Es wird angenommen, dass der See wegen seiner länglichen Form als Schote bezeichnet wurde, welche im Slawischen struz hieß. Am Ufer des Sees wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts zunächst eine Burg erbaut. Außerdem entstand eine Marktsiedlung. Als Gründungsjahr für die Stadt gilt das Jahr 1240. Urkundlich erwähnt wird sie als Struceberch um 1247.
Dr. Rolf Apel vom Akanthus e.V. Verein für Regionalgeschichte und Denkmalpflege vermutet auf der Internetseite der Stadt Strausberg, dass deutsche Siedler nach Eroberung der slawischen Gebiete den bisherigen Namen anders deuteten. Im Mittelhochdeutschen hieß der Vogel Strauß struz oder strus, eine Bezeichnung, die für den nicht heimischen Vogel vermutlich aus anderen Sprachen übernommen wurde. Zum Beispiel wird der Strauß im Lateinischen struthio genannt, was wiederum dem altgriechischen Wort strouthiōn entlehnt wurde. In der frühneuhochdeutschen Sprache bezeichnete strūß hingegen nicht nur den Blumenstrauß, sondern auch den Busch oder das Dickicht. Wie dem auch sei: Aus Struz wurde der Straussee, aus der Stadt am Struz wurde Strausberg und die Annahme, dass der Name mit dem Vogel Strauß zu tun hat, führte zu dessen Darstellung im Strausberger Wappen.
Strausberg liegt inmitten von viel Wald und mit dem Bötzsee, dem Fängersee, dem Stienitzsee und dem Herrensee gibt es neben dem Straussee weitere größere Gewässer.
Am Straussee befindet sich ein sehenswertes Freibad mit Sandstrand, das bereits im Jahr 1925 eröffnet wurde. Ganz in der Nähe sind ein Bootsverleih und der Fähranleger. Von hier setzt Strausseefähre in den Sommermonaten täglich und im Winter nur an Wochenenden und an Feiertagen zur Siedlung Jenseits des Sees über. An dieser Seite sind übrigens ein paar wilde Badestellen zu finden, von denen man einen schönen Blick auf die Silhouette von Strausberg hat.
Der historische Stadtkern von Strausberg ist klein, aber mit den Resten der Stadtbefestigung, ehemaligen Wiekhäusern im Fischerkietz, dem klassizistischen Rathaus und der Stadtpfarrkirche St. Marien sehenswert.
Strausberg eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren. In etwa zweieinhalb Stunden umrandet man den Straussee über den Seesichten-Wanderweg. Vier bis fünf Stunden müssen für den Drei-Seen-Rundweg eingeplant werden, der vom S-Bahnhof Strausberg Stadt am Straussee entlang zum Fängersee und zum Bötzsee führt. Durch Strausberg verlaufen der Europäische Fernwanderweg E11 und der 66-Seen-Wanderweg.
Rund um Strausberg gibt es verschiedene Radroutenvorschläge mit Namen wie Wald und Wiese, Ägypter und Auf dem Holzweg. Außerdem kreuzt der Theodor-Fontane-Radweg die Stadt, der von Werneuchen nach Buckow geht. Die Touren gehen teils über gut ausgebaute Radwege, Wald- und Feldwege sowie Landstraßen.
Die Stadt Strausberg stellt auf ihrer Website Wander- und Fahrradrouten in der Region ausführlich vor. Auch Broschüren zum Download gibt es hier.
Strausberg ist von Berlin aus bequem mit der S-Bahn S5 oder der Regionalbahn RB26 erreichbar. Die S5 beginnt am Westkreuz und hält unter anderem an den Bahnhöfen Zoologischer Garten, Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof, Ostkreuz und Lichtenberg. Vom Alexanderplatz dauert die Fahrt mit der S-Bahn bis zur Haltestelle Strausberg-Stadt rund 50 Minuten. Die Regionalbahn hält in Berlin-Ostkreuz sowie Lichtenberg und braucht nur 23 Minuten bis Strausberg. Mit dem Auto ist man nicht schneller, zumal auf der Bundesstraße B1 oder der Landsberger Allee oft Stau ist.
Quellen
* Webauftritt der Stadt Strausberg, GeschichtlichesLesetipps
* Strausberg bei Berlin, Geschichte und Geschichten aus und um Strausberg am Straussee, Herma Klar, Sutton Verlag 2016, ISBN: 978-3-89702-743-5* Wochenende: Brandenburg Nordosten: Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland Taschenbuch, Elisabeth Frenz (Hrsg.), Frenz Verlag GmbH 2021, ISBN: 978-3-9822646-0-8
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