Großer und Kleiner Ravensberg
Zum Potsdamer Stadtgebiet gehört ein hügliges Waldgebiet, das sich vom Ufer des Templiner Sees bis zur Waldstadt erstreckt. Die höchsten Erhebungen sind der Kleine und der Große Ravensberg, wobei kurioserweise der Kleine Ravensberg mit 114 Metern über dem Meeresspiegel etwas höher ist als der Große, der nur rund 108 Meter misst. Das Gebiet gehört zum Landschaftsschutzgebiet Potsdamer Wald- und Havelseengebiet und ist hervorragend für Spaziergänge und Wanderungen geeignet, die man zum Beispiel auf dem Telegrafenberg beginnt. Von hier aus geht es über einen Weg links neben dem Wissenschaftspark in ungefähr einer Stunde über den Kleinen zum Großen Ravensberg, auf dem sich das Waldhaus, der Falkenhof, das Hochmoor Moosfenn und der Teufelssee befinden.
Waldhaus und Falkenhof auf dem Großen Ravensberg
Das Waldhaus auf dem Gipfel des Großen Ravensberges wird vom Verein Wald-Jagd-Naturerlebnis e. V. als Wildtierstation, Veranstaltungszentrum und Lernort für Waldpädagogik betrieben. In den Ferien werden hier Feriencamps für Kinder veranstaltet, die zum Beispiel bei einer Nachtwanderung den Wald erforschen, gemeinsam im Waldstrandbad Templin baden gehen, Stockbrot am Lagerfeuer backen und beim Füttern der Greifvögel im Falkenhof helfen. Das Waldhaus kann sonntags und feiertags zwischen 10.00 bis 16.30 Uhr besucht werden. Auf dem Gelände gibt es einen kleinen Aussichtsturm. Von hier aus kann man bis zum Berliner Fernsehturm schauen, sofern es die Witterung erlaubt. Neben Wildtieren sind am Waldhaus ein Geschiebegarten und eine Geschiebeausstellung zu sehen. Als Geschiebe wird Gesteinsmaterial bezeichnet, welches beispielsweise während der letzten Eiszeit von einem Gletscher transportiert wurde.
Im Falkenhof am Ravenberggestell sind verschiedene Greifvögel zu Hause, die bei der Fütterung und bei einer Flugschau bestaunt werden können. Am Ende der Show dürfen Mutige einen Greifvogel selbst einmal auf dem Arm halten. Außer Falken, Eulen und Steinkäuzen können im Falkenhof noch weitere Tiere bestaunt werden und es gibt einen Streichelzoo. Der Falkenhof ist sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 10.00 bis 16.30 geöffnet. Jeweils um 14 Uhr können Greifvögel im Freiflug beobachtet werden. Wochentags ist der Besuch für angemeldete Gruppen möglich.
Das Waldhaus und der Falkenhof sind auch ohne vorherige Wanderung über den Kleinen Ravensberg mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Vom Potsdamer Hauptbahnhof nimmt man die Tram 91 oder 93 Richtung Bahnhof Rehbrücke und steigt nach circa sieben Minuten an der Haltestelle zum Kahleberg aus. Ab hier läuft man etwa 20 Minuten in westlicher Richtung über Zum Kahleberg, Wurzelweg und Ravensberggestell. Von Berlin aus kann man auch mit der Regionalbahn RE 7 (Berlin-Ostbahnhof nach Beelitz-Heilstätten) bis Potsdam-Rehbrücke fahren und von hier laufen.
Wer mit dem Auto kommt, parkt entweder auf dem Parkplatz nahe Zum Kahleberg und läuft die gleiche Strecke oder am Parkplatz am Caputher Heuweg und geht diesen hoch bis zum Waldhaus.
Viele Wege auf den Ravensbergen sind geebnet und können daher gut mit dem Fahrrad befahren werden, zum Beispiel das Ravenberggestell, der Langerwischer Weg und der Caputher Heuweg. Zum Falkenhof fährt man über die Lange Brücke in südwestlicher Richtung, auf dem Fahrradweg die Heinrich-Mann-Alle entlang und biegt dann rechts auf Am Försteracker ab. Hier sollte der Falkenhof dann ausgeschildert sein.
Der Teufelssee
Der Name Teufelssee ist in Brandenburg für kleine Waldseen weit verbreitet. Allein in Potsdam-Mittelmark gibt es zwei, und zwar einen in der Gemeinde Seddiner See und den Teufelssee im Nuthetal unterhalb des Großen Ravensberges. Wie viele Seen in Berlin und Brandenburg ist auch der Teufelssee ein sogenanntes Toteisloch. Er entstand während der letzten Eiszeit aus Gletschereis, ist sieben Meter tief und hat fast keinen Schilfgürtel. Durch zahlreiche Wasserpflanzen ist das Wasser sehr grün. Trotz des teils sandigen Ufers ist der See zum Baden nicht geeignet.
In der Sage Der Teufelssee im Sagenbuch des Preußischen Staates von Johann Georg Theodor Grässe heißt es:
"Da, wo er sich jetzt befindet, soll früher ein Götzenbild gestanden haben, zu welchem die Wenden auch noch nach ihrer Bekehrung zum Christenthum heimlich des Nachts bei Mondschein pilgerten und ihm opferten."
Die ganze Sage kannst du hier nachlesen. Lies hier weiter wenn du noch mehr über den Teufelssee im Nuthetal erfahren möchtest.
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