Die Blutkammer zu Wilsnack
Eine Sage aus der Prignitz
In der Kirche des Städtleins Wilsnack in der Prignitz befindet sich ein Ort, darein die Leichen der Herren von Saldern zuerst beigesetzt wurden. Es heißt die Blutkammer. In dieser Blutkammer ist es nicht geheuer, und man vermeidet dieselbe gern. Einstmals, im Jahre 1705, lebte zu Wilsnack ein junger Tischlergeselle, Matthias Schulze mit Namen, der trieb in der Kirche seinen Fürwitz und schaute durch eine geheime Türe in die Blutkammer hinein. Aber auf einmal bekommt er von einer harten und eiskalten Hand eine Ohrfeige, so stark, daß die Zeichen von der Hand und von den Fingern ein ganzes Jahr lang auf seiner Backe zu sehen gewesen.
*Die ursprüngliche Schreibweise und Rechtschreibung wurden beibehalten.
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